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„Groß ist die Kraft der Erinnerung, die Orten innewohnt.“ (nach Cicero)

Villa Rifesser

Die seit 2006 denkmalgeschützte Villa Rifesser entstand aus einem Umbau des alten Bauernhauses durch den Altarbauer und Verleger Josef Rifesser nach 1890 im Stil des späten Historismus und mit einer Veranda mit Jugendstilelementen. Für den Erker an der Südwestecke schnitzte Sohn Josef jr. vier Holzbüsten von Figuren aus dem Tiroler Freiheitskampf 1809. In der Werkstatt im Erdgeschoss wirkte bis zur Jahrtausendwende der Bildhauer Pepi Rifesser, ein Enkel des Erbauers.

Peza

Der ursprüngliche Bestand des Wohnhauses dieses Paarhofs geht laut dendrochronologischen Untersuchungen auf 1249 zurück. Der Kernbau hat einen gemauerten Sockel, einen Kellerzugang im Osten und ein auskragendes hölzernes Obergeschoss, in Gröden piguel genannt. Das denkmalgeschützte Haus ist mittig in Firstrichtung geteilt, seit längerem unbewohnt, aber weiterhin landwirtschaftlich bearbeitet. Die westliche Gebäudehälfte von der Gemeinde St. Ulrich als bedeutendes architektonisches Bauerbe angekauft.

Costamula Dessot

Der Einhof wurde 1606/08 erbaut, ist seit 1985 denkmalgeschützt, rundum saniert und heute ein Restaurant. Das aus Rundholz-Blockwänden bestehende Futterhaus nimmt den größeren Teil der Hausfassade ein als der gemauerte Wohnbereich. Das schöne Lärchenschindeln-Dach wurde neu eingedeckt und nach ladinischer Tradition von einem Brettersaum eingefasst (sog. ladinisches Dach).

Janon

Janon, einst ein Paarhof, heute nur noch ein Wohngebäude, wurde erstmals 1430 erwähnt. An der Fassade fallen die Reste einer roten Eckquaderung, rote Fensterrahmungen und die Jahreszahl 1585 auf. Am Schlussstein des schönen Rundbogenportals ist über anderen Symbolen ein Relief mit Schere und Nadel eingemeißelt, vielleicht auf hier tätige Schneiderfamilie verweisend. Schon seit den 1950er-Jahren steht das Gebäude unter Denkmalschutz. Die westliche Gebäudehälfte ist unbewohnt.

Fëur

Fëur auf Furnes ist einer der höchstgelegenen Höfe in Gröden. Der denkmalgeschützte Bau war ursprünglich ein Paarhof und wird heute als Almhütte genutzt. Die original erhaltene satteldachförmige Stubendecke aus dem 15. Jahrhundert ist eine der ältesten Stuben des Tiroler Raums. Haus und Stube waren ein beliebtes Motiv des Malers Josef Moroder Lusenberg, der sie vor allem für seine Licht- und Farbstudien nutzte.

Col de Flam Dessot

Der Kernbau dieses Einhofs mit Wohn- und Wirtschaftstrakt unter einem Dach wird auf 1554 datiert. Innen wurde der denkmalgeschützte Hof vor wenigen Jahren umstrukturiert. Der Hofname geht auf den vorromanischen Flurnamen Col de Flam zurück, der mit einer latènezeitlichen Kultstätte („Ort mit Priestern“, „Ort der Anrufung“) in Verbindung steht, von der archäologische Zeugnisse im Museum Gherdëina verwahrt werden.

Villa ANRI

Der Neubau der heute denkmalgeschützten Villa ANRI 1925 in St. Christina wurde als Sitz der gleichnamigen, von Anton Riffeser 1921 gegründeten Firma genutzt. Daher wurden hier Werkstätten, Büros, Lager-, Verpackungs- und Ausstellungsräume eingerichtet. ANRI-Produkte verkauften sich bis in die USA, in ihren besten Jahren beschäftigte die Firma bis zu 230 Mitarbeiter. Die Produktion wurde 1952 in eine Halle auf Plan da Tieja ausgelagert und 2021 eingestellt.

Rescion Dessot

Dendrochronologische Untersuchung datieren das für das Wohnhaus genutzte Holz auf 1426, jenes für den Stadel auf 1419. Das Obergeschoss des Hauses ist als Blockbau errichtet, die Stubenkammern sind angebaut. Rescion Dessot ist der Herkunftshof des Malers Bernardin Piceller (Pitschieler), der an der Wende des 18. zum 19. Jahrhundert in Rom und Perugia tätig war. Sein Bruder Josef machte dort als Musiker Karriere.

Gustin

Der Einhof am Dorfeingang von Wolkenstein aus dem 15. Jh. steht unter Denkmalschutz und ist heute unbewohnt. Ein Teil des Wohnbereichs lag im gemauerten Ostteil des Gebäudes. Im verbretterten Teil befanden sich Stube und Kammern. Hier wohnte bis zu ihrem Lebensende 1974 die bekannte Schnitzerin Katharina Kasslatter (anda Trina da Gustin), eine der ersten Schülerinnen der Kunstschule von Wolkenstein, die ihre Werke signierte.

Col dala Pelda

Col dala Pelda ist ein repräsentatives barockes Gebäude mit Zeltdach und reicher Fassadengestaltung, das um 1640 von zwei Damen aus dem Hause der Wolkensteiner errichtet wurde – daher das Wappen im Nordosten. Von ca. 1700 bis 1878 war es Gerichtssitz (unweit davon stand der Pranger), danach ein privates Wohnhaus. Der zugehörige Stall wurde um 1690 gebaut, auch er steht seit 2024 unter Denkmalschutz.