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„Groß ist die Kraft der Erinnerung, die Orten innewohnt.“ (nach Cicero)

Mascroscaphites

Ammoniten überraschen uns mit Schalen in den bizzarsten Formen. Das geschah oft in der Nähe der großen Krisen, die das lange Leben dieser Gruppe von mehr als 300 Millionen Jahren unterbrochen haben. Macroscaphites beginnt als normaler Ammonit, der sich planispiral aufrollt, sich dann aber aufrichtet und sein Wachstum mit einer hakenförmigen Faltung beendet. Der planispirale, gasgefüllte Teil diente als Stabilisator beim Schwimmen, während der Organismus den hakenförmigen Teil einnahm.

Tainoceras malsineri mit Bellerophon

Bellerophon, eine planispirale Schnecke, ist eines der bekanntesten Fossilien der Dolomiten: Dieses Fossil gibt der Bellerophon-Formation ihren Namen und zeugt von der endgültigen Ankunft des Meeres am Ende des Perms. In diesem Exemplar ist die Schnecke mit einem großen Tainoceras malsineri, Vorfahre des heutigen Kopffüßers Nautilus, assoziert. Die zahlreichen Mikrofossilien (Kalkalgen und Foraminiferen) zeugen vom großen Reichtum des Lebens kurz vor der großen biologischen Krise.

Costidiscus

Ammoniten mit einer Geschichte von mehr als 300 Millionen Jahren sehen sich manchmal sehr ähnlich. Sie haben ein planispiral gewundenes Gehäuse, das mehr oder weniger mit Rippen und Stacheln verziert ist. Es ist jedoch möglich, sie anhand von inneren Merkmalen zu unterscheiden, so dass es nie eine perfekte Wiederholung gibt. So ist dieser Ammonit aus der Kreidezeit immer deutlich von seinen Vorfahren zu unterscheiden.

Neomegalodon

Diese großen Muscheln beherrschten die Watten der größten Karbonatplattform der Trias, die nicht umsonst Hauptdolomit genannt wird und die alle Dolomiten gleichmäßig bedeckte, sich aber über einen großen Teil der westlichen Tethys erstreckte. Die Dolomitisierung führte fast immer zur Auflösung der dicken Schale, so dass nur die Schalenfüllung übrig blieb.

Korallen und Schwämme

Die Erholung der Korallenriffe erreichte vor 235 Millionen Jahren einen ersten Höhepunkt, wovon die um Cortina gefundenen Exemplare ein hervorragendes Zeugnis ablegen. Diese außergewöhnlich gut erhaltenen Gemeinschaften von Korallen, Schwämmen und Mollusken stellen eine der paläontologischen Besonderheiten der Dolomiten dar und zeugen vom Höhepunkt der marinen Artenvielfalt im gesamten Mesozoikum.

Haliotimorpha und Chemnitzia

Diese großen Gastropoden trugen lange Stacheln oder große Knoten als Zierde, einerseits um das Gehäuse zu verstärken, andererseits um sich zwischen den Kieselsteinen verstecken zu können und dennoch in Kontakt mit dem rauen Wasser zu bleiben, das den Lebensraum der später in die Tiefe gezogenen Gemeinschaft charakterisierte, die wir heute als 'Pachycardien-Tuffe' kennen.

Fedaiella

Diese kugelförmigen Schnecken konnten eine beachtliche Größe erreichen und waren dank ihrer glatten Oberfläche in der Lage, bei starker Wellenenergie stabil zu bleiben. Wir können uns diese Muscheln in lebhaften Farben vorstellen, da einige Exemplare noch Färbungsspuren aufweisen, auch wenn wir noch nicht wissen, welche Farbe sie hatten.

Pachycardia

Diese Muschel macht 90 Prozent der Fossilien in den Schichten der Pachycardien-Tuffe aus, die nicht umsonst diesen Namen tragen! Diese für die Seiser Alm typischen Grobsedimente (Sandsteine und Konglomerate mit gerundeten Kieseln vulkanischen Ursprungs) stellen eine Ablagerung mit Organismen dar, die an den Stränden der Vulkaninseln lebten, wo die Wellenbewegung sehr stark war.  Pachycardia hat eine sehr dicke Schale, die sie gegen die starke Energie des Wassers widerstandsfähig machte.

Korallenkolonie

Heute sind Korallenriffe aufgrund ihrer Schönheit und der Formen und Farben der Organismen, aus denen sie bestehen, eine der spektakulärsten Lebensräume. Im Oberladinium hatte sich dieses Ökosystem endlich wieder erholt, nachdem es während dem großen Massenaussterben praktisch verschwunden war. Die großen Korallenkolonien, die auf der Seiser Alm in Hülle und Fülle zu findet sind, zeugen von diesem wichtigen biologischen Ereignis.

Daonella

Die Daonella sind typische zweischalige Weichtiere der mittleren Trias (247-237 Mio. Jahre). Ihre dünne, abgeflachte Schale wird durch radiale Rippen verstärkt, die zusammen mit der kreisförmigen bis subdreieckigen Form der Schale eine Besonderheit darstellen. D. lommeli ist eine der größten und am weitesten verbreiteten Arten und wird häufig in Gesteinen gefunden, die aus dem offenen Meer stammen. Dies lässt vermuten, dass sie aufgrund ihrer breiten und dünnen Schale im Wasser schwebend leben konnte.