Direkt zum Inhalt

„Groß ist die Kraft der Erinnerung, die Orten innewohnt.“ (nach Cicero)

Stubentäfelung Paris 1925

Für die Weltausstellung 1925 in Paris schufen Schülerinnen, Schüler und Lehrkräfte der beiden Grödner Kunstschulen eine Stubentäfelung, die mit dem Grand Prix und drei weiteren Medaillen für die skulpturale Ausstattung ausgezeichnet wurde. Die Täfelung ist Ausdruck der stilistischen Erneuerung der Grödner Kunst in der Zwischenkriegszeit, die vor allem dem damaligen Direktor Guido Balsamo Stella zu verdanken ist.

Diana

Die geschnitzte, naturbelassene Skulptur zeigt die römische Jagdgöttin Diana mit einem Reh im rechten Arm und einem Blumenstrauß im linken. Vor ihr liegen Pfeil und Bogen. Die Kleinplastik ist Ausdruck der stilistischen Erneuerung an den beiden Grödner Kunstschulen, die sich in den 1920er-Jahren unter der Leitung von Guido Balsamo Stella dem Jugendstil geöffnet hatten.

Medaille Weltausstellung Paris 1925

1925 nahmen die beiden Grödner Kunstschulen an der Weltausstellung in Paris teil. Albino Pitscheider, ein Meister der Kleinschnitzkunst und von 1910 bis 1914 sowie von 1919 bis 1940 Fachlehrer in Wolkenstein, wurde dabei mit seinem Kollegen Lusi Insam mit einer Goldmedaille ausgezeichnet. Die achteckige Medaille zeigt auf der Vorderseite eine Allegorie des Frühlings, auf der Rückseite einen Blumenstrauß.

Haus Lenert

Franz Moroder de Plandemurda baute um 1874 das kleine Bauernhaus zu Lenért aus und die Produktion kirchlicher Kunst als neuen Zweig der Firma „Gebrüder Moroder“ auf. 1906 kaufte er eine Kustanstalt in Offenburg, deren Leitung seine Söhne Eduard und Rudolf übernahmen. In Lenért und Offenburg waren bis 1914 zeitweise bis zu 40 Kunsthandwerker beschäftigt. Enkel Norbert schnitze noch in dieser historischen Werkstatt bis vor wenigen Jahren, heute ist sie aufgelassen.

Crist de Val

Die lebensgroße Christusfigur – wohl aus dem frühen 17. Jh. und vielleicht Teil eines Wegkreuzes – wurde nach einem Unwetter stark beschädigt auf der Silvesterscharte auf Stevia gefunden und jahrelang in einem Stadel gelagert, bevor der Bildhauer Albino Pitscheider sie entdeckte und fehlende Teile ergänzte. Ungewöhnlich sind das Lärchenholz und die überlangen Körperproportionen, der sanftmütige Gesichtsausdruck des toten Christus berührt.

Villa ANRI

Der Neubau der heute denkmalgeschützten Villa ANRI 1925 in St. Christina wurde als Sitz der gleichnamigen, von Anton Riffeser 1921 gegründeten Firma genutzt. Daher wurden hier Werkstätten, Büros, Lager-, Verpackungs- und Ausstellungsräume eingerichtet. ANRI-Produkte verkauften sich bis in die USA, in ihren besten Jahren beschäftigte die Firma bis zu 230 Mitarbeiter. Die Produktion wurde 1952 in eine Halle auf Plan da Tieja ausgelagert und 2021 eingestellt.

Villa Domur

Schon um 1888 bestand im alten Bauernhaus zu Domur ein Werkstattbetrieb der Schnitzerin Christina Rifesser. Das von seiner Mutter geerbte Bauernhaus in Tieja baute Matthias Comploy 1903 zur Jahrhundertwendevilla um und richtete hier eine private Lehrwerkstätte für Bildhauerei und Tischlerei für Altarbau ein. Ab 1910 wohnte hier der Fachlehrer Albino Pitscheider mit seiner Familie, den Werkstattbetrieb musste Comploy nach dem Ersten Weltkrieg allerdings versteigern.

Ehemalige Kunstschule Wolkenstein

1908 wurde der staatliche Lehrbetrieb der Wolkensteiner Fachschule für Zeichnen und Modellieren im eigens errichteten Schulgebäude bei Plan da Tieja untergebracht. Zwar änderten sich über die Jahre die Schultypen, das Gebäude aus der k. k. Zeit blieb aber bis zur Schließung der Kunstschule Wolkenstein erhalten. Erst 2013 musste es dem heutigen Gebäude der Mittelschule weichen.