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„Groß ist die Kraft der Erinnerung, die Orten innewohnt.“ (nach Cicero)

Villa Schönblick (später Hotel Regina, heute Hotel Adler Balance)

1907 ließ der Altarbauer Josef Höglinger unterm Plajes-Hof die Villa Schönblick bauen. Er richtete darin seine Wohnung, eine Werkstatt, Zimmer für zugezogene Handwerker und eine kleine Frühstückspension ein.

Zusätzliche Gästezimmer entstanden 1926 in einer Dependance, in der Höglinger auch eine neue Werkstatt einrichtete, während die alte zum Speisesaal wurde. Das so entstandene Hotel Regina führte Familie Höglinger bis es verkauft, 2008 abgebrochen und durch das Hotel Adler Balance ersetzt wurde.

Marienheim (heute Hotel Maria)

Zwar baute der Kunstverleger Franz Schmalzl de Ianesc 1872/73 am Antoniboden ein Wohnhaus mit Werkstatt, schon um die Jahrhundertwende war das Marienheim aber das drittgrößte Hotel in St. Ulrich – samt Schwimmbad und einem Speisesaal, der sich über eine ganze Etage zog.

Im Zuge der Option gelangte das Hotel in Staatsbesitz, 1963 wurde aus dem westlichen Teil ein Geschäfts- und Wohngebäude, während Rosa Schmalzl den östlichen Teil zum Hotel Maria umbaute. Ihre Familie führt das Hotel nach wie vor.

Villa Margherita

Die Hofstelle Stufan (heute Villa Margherita) zählt zu den ältesten belegten Siedlungsorten in St. Ulrich. Der Altarbauer und Verleger Josef Rifesser sr. baute den Paarhof 1872 und 1882 zur Kunstanstalt für Kircheneinrichtung mit eigenen Werkstätten für Bildhauerei und Tischlerei um und aus. Um 1900 zählte der Betrieb zu den großen Altarbauwerkstätten in St. Ulrich, Sohn Josef jr. (bera Sepl da Stufan) führte das Unternehmen weiter und Eröffnete eine Niederlassung in Brixen am Bahnhof.

Haus Plan de Mureda

Plandemureda wurde 1834 vom in Ancona niedergelassenen Galanteriewarenhändler Jan Matìe Moroder da Scurcià als Sommerhaus erbaut, dann als Wohnhaus genutzt. Seine Söhne Alois und Franz exportierten von hier als „Gebrüder Moroder“ ab 1869 Holzspielzeug nach ganz Europa. Daneben befand sich ein kleines Lager (heute „Pension Sole“), in dem die Produzenten samstags ihre Ware ablieferten. An der Stelle des 1849 hinter dem Haus erbauten Stadels steht heute die Grundschule von St. Ulrich.

Villa Runggaldier (Rothaus, Engelsburg)

Als „Rothaus“ oder wegen einer Engelsstatue des Heiligen Michael auch als „Engelsburg“ bekannt, wurde diese Jahrhundertewendevilla vom nebenan im „Blauem Haus“ wohnenden Altarbauer und Verleger Josef Runggaldier für seinen Sohn Josef jr. errichtet und mit einer eigenen Werkstatt im Erdgeschoss ausgestattet. Sie dient noch heute dem Bildhauer Hermann-Josef Runggaldier, einem Urenkel des Erbauers, als Atelier.

Villa Grohmann

Die nach Paul Grohmann, dem Erstbesteiger des Langkofels, benannte Jahrhundertwendevilla wurde 1906 von Konrad Pitscheider de Menza, einem Fassmaler aus St. Ulrich, auf einem Grundstück des Guts Pitla Sotria erbaut. Im Erdgeschoss richtete Pitscheider eine der Anfang des 20. Jh. wichtigsten Werkstätten für Fassmalerei von Heiligenstatuen und anderen Kircheneinrichtungen ein. Der Bau ist im Originalzustand erhalten und wird als Wohnhaus genutzt.

Villa Rifesser

Die seit 2006 denkmalgeschützte Villa Rifesser entstand aus einem Umbau des alten Bauernhauses durch den Altarbauer und Verleger Josef Rifesser nach 1890 im Stil des späten Historismus und mit einer Veranda mit Jugendstilelementen. Für den Erker an der Südwestecke schnitzte Sohn Josef jr. vier Holzbüsten von Figuren aus dem Tiroler Freiheitskampf 1809. In der Werkstatt im Erdgeschoss wirkte bis zur Jahrtausendwende der Bildhauer Pepi Rifesser, ein Enkel des Erbauers.

Haus Tavella

Haus Tavella trägt den Namen des aus dem Gadertal stammenden, angesehenen Bildhauers Franz Tavella. Er errichtete 1890/91 ein zweitöckiges Wohnhaus mit eigener Bildhauerwerkstatt im Erdgeschoss, in der er viele junge Bildhauer ausbildete, darunter Rudolf Moroder Lenért und Johann Baptist Moroder Lusenberg. 1905 kaufte der Bildhauer Levije Antone (Luis Anton) Insam aus St. Christina das Haus, in dem sein Sohn Luis künstlerisch wirkte und weiterhin junge Bildhauer ausbildete.

Villa Sonnenburg

Josef Moroder Lusenberg errichtete 1904 mit seinem Sohn Josef die Sonnenburg anstelle der alten Mühle am Cudanbach. Im Erdgeschoss wurde eine Werkstatt für sakrale Bildhauerei eingerichtet, in der Josef jr. den Verlegerbetrieb für kirchliche Kunst ausbaute. Das Jahrhundertwendehaus kennzeichnen ein für Gröden seltenes Krüppelwalmdach, ein Erker und ein Turm, unter dessen doppelt rundbogigen Fenstern sich eine gemalte Sonnenuhr findet.

Haus Scurcià

Scurcià zählt zu den großen mittelalterlichen Hofanlagen in St. Ulrich, aus denen durch Teilungen mehrere Höfe hervorgegangen sind. Im Haus Scurcià entstand eine Werkstatt, aus der im 19. Jahrhundert viele bekannte Bildhauer hervorgingen. Der Altarbauer Leopold Moroder baute das Haus um 1900 zum Café aus und legte die noch bestehende Kastanienallee an. Das heutige Wohnhaus ist ein Neubau aus dem Jahr 1981 von Giorgio Moroder, Pionier der Discomusik und Oscarpreisträger.