Direkt zum Inhalt

„Groß ist die Kraft der Erinnerung, die Orten innewohnt.“ (nach Cicero)

Schildbuckel aus Eisen

Das zentrale Metallteil (Buckel) eines hölzernen Schildes aus der späten Eisenzeit (6.-2- Jahrhundert v. Chr.) wurde am Col de Flam gefunden. Es diente zum Schutz der Faust seines Trägers und ist von rein keltischer Schmiedekunst. Der Fund zeugt entweder von der Anwesenheit keltischer Krieger, wahrscheinlich Söldner, oder von der lokalen Nachahmung gallischer Waffen. Der hölzerne Teil des Schildes hat sich nicht erhalten.

Zwei Pfeilspitzen aus Silex

Pfeilspitzen zeugen von der Jagd im Hochgebirge, die noch in der mittleren Bronzezeit betrieben wurde. Diese beiden Pfeilspitzen vom Lech Sant, ein Almsee, auf der Aschgleralm (lad. Mastlé) weisen gemeinsam mit anderen Funden auf die Bedeutung des Ortes als hochalpine Kultstätte und Brandopferplatz hin. Im Flurnamen „Heiliger See“ und in der Legende des im See versunkenen Kirchleins lebt die Erinnerung an die vorchristlichen Höhenkulte bis heute fort.

Ritualgefäß und Tierknochenreste

Dieses kleine, gerundete Tongefäß wurde auf dem Picberg zusammen mit einer Hand voll kalzinierter Knochenreste von Tieropfern (Rind, Schaf) ausgegraben. Wahrscheinlich handelt es sich um eine rituelle Aufbewahrung (Deponierung) nach einer Opferhandlung, die am Berggipfel durchgeführt wurde. Fundsituation und Höhenlage deuten auf einen eisenzeitlichen Brandopferplatz hin.

Bruchstücke von Melauner-Henkelkrügen

Fragmente diverser Henkelkrüge aus sogenannter „Melauner Keramik“ aus der Endbronzezeit wurden am Lech Sant auf Mastlé (Aschgleralm) entdeckt. Diese Krüge sind durch Girlandenleisten und kleinere, an den Seiten herabziehende, senkrechte Zierleisten charakterisiert. Sie wurden vornehmlich für religiöse Rituale in Kultstätten oder Brandgräbern als Gefäße zum Ausgießen besonderer Flüssigkeiten verwendet.

Verzierte Keramikbruchstücke von Laugener-Gefäßen

Fragmente von mehreren „klassischen“ Laugener Krügen (benannt nach dem namengebenden Fundort bei Brixen) wurden auf der Kuppe des Burgstalls auf 2400-2500 m u.M. aufgefunden. Sie werden als mögliche Trankopfergefäße gedeutet, die im Zusammenhang mit kultischen Handlungen absichtlich zerschlagen worden sind. Die verwitterten Tonscherben der Endbronzezeit sind Teil des Fundkomplexes vom Schlernplateau, der als Brandopferplatz gedeutet wird.