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„Groß ist die Kraft der Erinnerung, die Orten innewohnt.“ (nach Cicero)

Adam und Eva mit Apfelbaum

Theresia Gruber, genannt Tresl da Ulëta, vermachte dem Museum Gherdëina eine Sammlung von Terrakottafiguren und Keramiken. Die Tochter zweier Künstler, selbst Kunsterzieherin, befasste sich zeitlebens mit verschiedenen Materialien und setzte sich schon in den 1930ern für die ladinische Sprache ein. 1970 richtete sie – bereits 73-jährig – im brasilianischen Belém eine Schule für Töpferei ein.

Krapfenteller mit Doppeladler

Den großen, glasierten Tonteller ziert eine stilisierte Darstellung des Doppeladlers in Engobenmalerei, ein Kreuzzeichen und die Jahreszahl 1828. Am Innenrand sind in konzentrischen Kreisen weitere Dekorationselemente angeordnet. Gebrauchsgegenstände in Keramik waren typisch für Tirol, dieser Teller stammt vom Hof Rescion in Überwasser.

Ritualgefäß und Tierknochenreste

Dieses kleine, gerundete Tongefäß wurde auf dem Picberg zusammen mit einer Hand voll kalzinierter Knochenreste von Tieropfern (Rind, Schaf) ausgegraben. Wahrscheinlich handelt es sich um eine rituelle Aufbewahrung (Deponierung) nach einer Opferhandlung, die am Berggipfel durchgeführt wurde. Fundsituation und Höhenlage deuten auf einen eisenzeitlichen Brandopferplatz hin.

Bruchstücke von Melauner-Henkelkrügen

Fragmente diverser Henkelkrüge aus sogenannter „Melauner Keramik“ aus der Endbronzezeit wurden am Lech Sant auf Mastlé (Aschgleralm) entdeckt. Diese Krüge sind durch Girlandenleisten und kleinere, an den Seiten herabziehende, senkrechte Zierleisten charakterisiert. Sie wurden vornehmlich für religiöse Rituale in Kultstätten oder Brandgräbern als Gefäße zum Ausgießen besonderer Flüssigkeiten verwendet.

Verzierte Keramikbruchstücke von Laugener-Gefäßen

Fragmente von mehreren „klassischen“ Laugener Krügen (benannt nach dem namengebenden Fundort bei Brixen) wurden auf der Kuppe des Burgstalls auf 2400-2500 m u.M. aufgefunden. Sie werden als mögliche Trankopfergefäße gedeutet, die im Zusammenhang mit kultischen Handlungen absichtlich zerschlagen worden sind. Die verwitterten Tonscherben der Endbronzezeit sind Teil des Fundkomplexes vom Schlernplateau, der als Brandopferplatz gedeutet wird.

Bruchstücke einer großen Keramikschüssel

Eine große, niedrige, pfannenartige Schüssel mit zwei seitlichen Griffen kam bei der Freilegung des Fußbodens einer räthischen Behausung südlich der historischen Hofstelle Col de Flam ans Licht. Die Grabungsarbeiten erfolgten im Zuge der Erweiterung der Straße von St. Ulrich nach St. Jakob und förderten den ersten sicheren Nachweis einer eisenzeitlichen Siedlung am Col de Flam ans Licht.

Keramikbruchstücke verschiedener Gefäße

Große Keramikbehälter wurden in prähistorischen Behausungen zur Aufbewahrung von Lebensmitteln verwendet. Diese grobtonigen Scherben sind mit umlaufenden Leisten verziert, teils glatt, teils mit Einkerbungen versehen. Die Funde stammen vom Rabanserhof in St. Peter bei Lajen, Urpfarre von Gröden. Sie kamen im Zusammenhang mit der Freilegung eines Hauses aus der mittleren Bronzezeit (1500-1350 v. Chr.) ans Licht.

Bruchstücke alpiner Keramik aus der Laugener Kultur

Die Fragmente von mehreren „klassischen“ Laugener Krügen der Endbronzezeit wurden nordwestlich der Raschötz-Bergstation aufgedeckt. Die Krüge sind durch zwei warzenartige Gebilde an der Ausgussseite gekennzeichnet und haben einem dickem Henkel mit bandförmigem Querschnitt. Ob die Funde mit einem Höhenkultplatz oder mit einer abgebrannten Almhütte der bronzezeitlichen Hirten zusammenhängen, muss die Forschung noch klären.

Keramikfliese von Stufan

Diese Terrakotta-Fliese ist plastisch mit einer figuralen Darstellung von Musizierenden dekoriert. Das Objekt ist sowohl - was den Inhalt der Darstellung als auch seine ursprüngliche Funktion betrifft – schwer zu interpretieren und stilistisch einzuordnen. Das Objekt stammt vom Hof Stufan, der genaue Fundumstand ist jedoch unbekannt, die Datierung laut Thermolumineszenz daher unsicher, 13. bis Anfang 15. Jh.