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„Groß ist die Kraft der Erinnerung, die Orten innewohnt.“ (nach Cicero)

Denkmal Luis Trenker

Luis Trenker ist einer der berühmtesten Grödner. Seit 1992 – Trenker wäre in diesem Jahr 100 geworden – sitzt er als Bronzefigur von Hermann Josef Runggaldier auf einem Dolomitsockel an der Promenade, die seinen Namen trägt.

Der Bergsteiger Luis Trenker machte in den 1930ern eine heute kritisch beurteilte Karriere als Schauspieler und Regisseur. In der Nachkriegszeit reüssierte er als mitreißender Erzähler und förderte mit seinen Geschichten in Radio und TV die touristische Entwicklung seiner Heimat.

Kugelspiel „Kakelorum”

Zu den traditionell im Nachbartal Fassa geschnitzten Artikeln für die Grödner Verleger gehörten auch mit viel Aufwand hergestellte Kugelspiele. Das Kakelorum funktioniert wie ein Roulette, die Kugel (Murmel) wird in den Turban oder die Krone der Figur eingeworfen, deren Körper spiralförmig ausgehöhlt ist. Durch die Spiralen fällt die Kugel in die mit Nummern versehenen Vertiefungen des Tellers an der Basis.

Scherenschleifer und Eimerträgerin

Nur ein kleiner Teil des Grödner Holzspielzeugs war bemalt, den Großteil stellte die naturbelassene „weiße Ware“. Sie faszinierte durch einfache Mechanismen, durch die die Figuren bewegt wurden. So schwingt der Körper der Eimerträgerin, während der Scherenschleifer am laufenden Räderwerk die Füße bewegt. Auch trommelnde Affen, pickende Hühner, wippende Pferde, bewegte Harlekin und vieles mehr wurde gefertigt.

Mustertafel mit Gliederpuppen

Gliederpuppen waren von den 1840ern bis zum Ersten Weltkrieg der Hauptartikel der Grödner Spielzeugschnitzer. Die in allen Größen angebotenen Puppen waren eine familiäre Gemeinschaftsarbeit: Arme, Beine, Gesicht und Körper wurden getrennt hergestellt, durch Holzstifte oder Kugelgelenke zusammengesetzt und die Gesichter bemalt. Die Gliederpuppen wurden vor allem nach Frankreich und England verkauft.

Selbstporträt einer Schnitzerin

Katharina Kasslatter, genannt Trina da Gustin, war eine der ersten Schülerinnen der 1908 eröffneten Fachschule in Wolkenstein. Diese Kleinskulptur aus Zirbenholz zeigt sie selbst, in der Tracht an ihrem Schnitztisch sitzend. Kasslatter hatte das Schnitzen schon als Achtjährige von ihrer Mutter gelernt. Sie signierte ihre Werke, um sich von der anonymen Hausindustrie abzuheben.

Stubentäfelung Paris 1925

Für die Weltausstellung 1925 in Paris schufen Schülerinnen, Schüler und Lehrkräfte der beiden Grödner Kunstschulen eine Stubentäfelung, die mit dem Grand Prix und drei weiteren Medaillen für die skulpturale Ausstattung ausgezeichnet wurde. Die Täfelung ist Ausdruck der stilistischen Erneuerung der Grödner Kunst in der Zwischenkriegszeit, die vor allem dem damaligen Direktor Guido Balsamo Stella zu verdanken ist.

Diana

Die geschnitzte, naturbelassene Skulptur zeigt die römische Jagdgöttin Diana mit einem Reh im rechten Arm und einem Blumenstrauß im linken. Vor ihr liegen Pfeil und Bogen. Die Kleinplastik ist Ausdruck der stilistischen Erneuerung an den beiden Grödner Kunstschulen, die sich in den 1920er-Jahren unter der Leitung von Guido Balsamo Stella dem Jugendstil geöffnet hatten.

Medaille Weltausstellung Paris 1925

1925 nahmen die beiden Grödner Kunstschulen an der Weltausstellung in Paris teil. Albino Pitscheider, ein Meister der Kleinschnitzkunst und von 1910 bis 1914 sowie von 1919 bis 1940 Fachlehrer in Wolkenstein, wurde dabei mit seinem Kollegen Lusi Insam mit einer Goldmedaille ausgezeichnet. Die achteckige Medaille zeigt auf der Vorderseite eine Allegorie des Frühlings, auf der Rückseite einen Blumenstrauß.

Figurenmodelle der Firma ANRI

1920 brachte ANRI Statuetten von zwölf Charakteren von Charles Dickens auf den Markt, die für eine neue Käuferschicht gedacht waren und mitunter in die USA exportiert wurden. Die drei Figuren in der Sammlung des Museum Gherdëina zeigen den Stiefelputzer Sam Weller und die Spießer Mr. Pickwick und Mr. Pecksniff. Es könnte sich um ältere Schnitzmodelle für die serielle Nachbildung handeln.