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„Groß ist die Kraft der Erinnerung, die Orten innewohnt.“ (nach Cicero)

Arma Christi Kreuz

Geißeln, Dornenkrone, Hammer, Nägel, Zange, Lanzen, Essigschwamm und Leiter, Würfel und Kleid Jesu: Nichts am Leiden Christi wurde in dieser barocken Grödner Kreuzigungsgruppe ausgespart. Der Grund ist einfach: In den Arma Christi vermutete man mächtige Waffen im Kampf gegen das Böse. Aus welchem Haus das Kreuz zur Andacht diente, ist nicht bekannt.

Fastentuch von St. Jakob

Das einzige in Südtirol erhaltene vielszenige Fastentuch verdeckte während der Fastenzeit den Altarraum. In 24 Bildfeldern wurde die Heilsgeschichte erzählt: vom Leiden Jesu bis zu Himmelfahrt und Pfingsten. Die Felder sind in vier Reihen angeordnet, die Szenen figurenreich. Das mit Tempera auf grundiertem Leinen bemalte Tuch war bis um 1950 in der St.-Jakobs-Kirche in Gebrauch, der Maler ist unbekannt.

Crist de Sëurasas

Das originale Gipfelkreuz von Sëurasas mit dem überlebensgroßen Christus stammt von den jungen Bildhauern Vinzenz Peristi und Baptist Walpoth. Es wurde 1932 aus Zirbelholz geschaffen, und zwar vor Ort am Berg. Auffallend ist die dramatische Gestaltung des ausgemergelten Körpers und des in seiner Qual erstarrten Gesichts Jesu. Peristi fiel im Zweiten Weltkrieg, Walpoth verunglückte bereits zuvor auf der Jagd. Seit 1959 vor Ort durch eine Nachbildung ersetzt.

Crist de Val

Die lebensgroße Christusfigur – wohl aus dem frühen 17. Jh. und vielleicht Teil eines Wegkreuzes – wurde nach einem Unwetter stark beschädigt auf der Silvesterscharte auf Stevia gefunden und jahrelang in einem Stadel gelagert, bevor der Bildhauer Albino Pitscheider sie entdeckte und fehlende Teile ergänzte. Ungewöhnlich sind das Lärchenholz und die überlangen Körperproportionen, der sanftmütige Gesichtsausdruck des toten Christus berührt.