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„Groß ist die Kraft der Erinnerung, die Orten innewohnt.“ (nach Cicero)

Leuchterengel

Am italienischen Seicento orientiert sich dieser auf eine marmorisierte Säulenbasis aufgesetzte Leuchterengel. Form und Farbgebung könnten von Keramikvorbildern stammen. Das rundliche Gesicht des Engels zieren rote Wangen, die Stirn zart aufgemalte braune Locken. Leuchterengel wurden immer mit ihrem Gegenstück hergestellt und waren Teil der seriellen Grödner Hauskunst im 18. und 19. Jahrhundert.

Liebespaar mit Ziege

Die geschnitzte und gefasste Kleinskulptur zeigt ein verliebtes Paar unter einem Baum, eine Ziege knabbert am Blumenstrauß der Frau. Die Skulptur – wohl aus den 1840er-Jahren – spiegelt zum einen die Mode des ausgehenden Biedermeier wider, zum anderen zeigt sie, dass die Grödner Schnitzer Motive aus allen Absatzgebieten und auch aus der Keramikproduktion aufnehmen.

Aquarell mit Pfingstrosen

Dieses Aquarell mit Pfingstrosen hat Jakob Sotriffer während seiner Studienzeit an der Wiener Akademie 1822-24 geschaffen, an der er dank eines staatlichen Stipendiums zum Zeichenlehrer und Bildhauer ausgebildet wurde. Sotriffer stammt vom Hof Plajes in St. Ulrich und wurde im Jänner 1825 als erster Lehrer der neuen Zeichenschule eingesetzt.

Lieber Augustin

Die Holzskulptur eines Vagabunden schuf Josef Senoner de Roch aus Wolkenstein (Jg. 1886) vor seiner Abreise nach Wien, wo er ab 1910 die Akademie der Bildenden Künste besuchte. Senoner hatte schon mit seinem Vater Holzspielzeug gefertigt, später lernte er u.a. in der Lehrwerkstätte zu Domur Schnitzen. Als einer der fähigsten Grödner Bildhauer seiner Zeit fiel Senoner im Ersten Weltkrieg.

Plajes

Pajes steht auf gut sichtbaren Schichten aus Grödner Sandstein und ist das Geburts- und Wohnort von Jakob Sotriffer (1796-1856), dem ersten Lehrer der 1825 gegründeten Zeichenschule. Diese hatte vorübergehend auf Plajes sogar ihren Sitz. Von Sotriffer stammt auch eine erste Sammlung von Grödner Bildschnitzereien, die er 1828 zu Dokumentationszwecken für das Ferdinandeum in Innsbruck zusammengetragen hat. Beispiele davon im Museum Gherdëina zu sehen.