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„Groß ist die Kraft der Erinnerung, die Orten innewohnt.“ (nach Cicero)

Mëune

Das Mesnerhaus (Mëune) unterhalb der Jakobskirche ist ein mächtiger Einhof, datiert auf 1453, ursprünglich erhalten und noch immer im Besitz der Kirche. Das gemauerte Wohngebäude mit einem Keller und zwei Obergeschossen nimmt die östliche Hausseite ein, der Stadel mit umlaufendem Palancin die Westseite. Am Sturzbalken des Stadeltors sind zwei einander zugewandte schwarze Schlangen als Symbol des Jahreszyklus mit seinen Transformationsprozessen aufgemalt.

Costamula Dessot

Der Einhof wurde 1606/08 erbaut, ist seit 1985 denkmalgeschützt, rundum saniert und heute ein Restaurant. Das aus Rundholz-Blockwänden bestehende Futterhaus nimmt den größeren Teil der Hausfassade ein als der gemauerte Wohnbereich. Das schöne Lärchenschindeln-Dach wurde neu eingedeckt und nach ladinischer Tradition von einem Brettersaum eingefasst (sog. ladinisches Dach).

Costamula Dessëura

Einhöfe sind in Gröden selten und meist jüngeren Datums, Ober-Costamula ist spätestens um 1686/87 entstanden. Wohn- und Wirtschaftsbereich sind durch eine Mauer voneinander getrennt und haben je einen eigenen Zugang. Das Gebäude besteht aus einem Rundholzblockbau mit bergseitig angebauter Küche, einem Trockensöller (lad. piguel) und einem angebauten Backofen an der Nordfassade. Der Stadelbereich wurde im 20. Jahrhundert zu Wohnzwecken umgebaut.

Col de Flam Dessot

Der Kernbau dieses Einhofs mit Wohn- und Wirtschaftstrakt unter einem Dach wird auf 1554 datiert. Innen wurde der denkmalgeschützte Hof vor wenigen Jahren umstrukturiert. Der Hofname geht auf den vorromanischen Flurnamen Col de Flam zurück, der mit einer latènezeitlichen Kultstätte („Ort mit Priestern“, „Ort der Anrufung“) in Verbindung steht, von der archäologische Zeugnisse im Museum Gherdëina verwahrt werden.

Gustin

Der Einhof am Dorfeingang von Wolkenstein aus dem 15. Jh. steht unter Denkmalschutz und ist heute unbewohnt. Ein Teil des Wohnbereichs lag im gemauerten Ostteil des Gebäudes. Im verbretterten Teil befanden sich Stube und Kammern. Hier wohnte bis zu ihrem Lebensende 1974 die bekannte Schnitzerin Katharina Kasslatter (anda Trina da Gustin), eine der ersten Schülerinnen der Kunstschule von Wolkenstein, die ihre Werke signierte.

Doss dl Preve

Dieser Einhof wurde vom Mutterhof Scurcià herausgelöst und wird erstmals 1420 urkundlich erwähnt. Um 1520 ging er an die Bruderschaft der St. Anna-Kirche am Friedhof, worauf der aktuelle Name verweist. Das geteilte Bauernhaus wurde im 20. Jahrhundert umgebaut, der Palancin zu einem Balkon bzw. einer Veranda umgestaltet. Auf Doss dl Preve wirkten in den 1890ern der Bildhauer Franz Tavella und später der Bildhauer und Krippenschnitzer Luis Alois Insam.