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„Groß ist die Kraft der Erinnerung, die Orten innewohnt.“ (nach Cicero)

Bettlerin und Bettler

Eine Frau mit Rückenkorb, ein Mann mit einem Sack über der Schulter: geschnitzte Figuren von Landstreichern und Bettlern waren ab dem letzten Drittel des 18. Jh. ein Spezifikum des Grödner Kunsthandwerks. Sie treten immer paarweise auf und sind schonungslos realistisch dargestellt: ausgezehrt, oft verkrüppelt, mit zerrissenen Kleidern, Wanderstab und Hut. Ein Merkmal der Grödner Figuren ist zudem das zerrissene oder fehlende Schuhwerk.

Lieber Augustin

Die Holzskulptur eines Vagabunden schuf Josef Senoner de Roch aus Wolkenstein (Jg. 1886) vor seiner Abreise nach Wien, wo er ab 1910 die Akademie der Bildenden Künste besuchte. Senoner hatte schon mit seinem Vater Holzspielzeug gefertigt, später lernte er u.a. in der Lehrwerkstätte zu Domur Schnitzen. Als einer der fähigsten Grödner Bildhauer seiner Zeit fiel Senoner im Ersten Weltkrieg.