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„Groß ist die Kraft der Erinnerung, die Orten innewohnt.“ (nach Cicero)

Denkmal für Johann Baptist Purger

Johann Baptist Purger, Handelsmann und Bürgermeister von St. Ulrich, verdankt Gröden seine erste Talstraße, die von Waidbruck nach St. Ulrich führte und 1856 eröffnet wurde. Sie verband das Tal mit der Außenwelt, schuf neue Absatzmöglichkeiten für Grödner Produkte und förderte den aufkommenden Tourismus.

Um an die Pionierleistung Purgers zu erinnern, wurde 1921 ein hölzernes Denkmal an der Purgerbrücke am Dorfeingang errichtet, das zum Hundertjährigen der Straße durch eine in Bronze gegossene Skulptur ersetzt wurde.

Ustaria da Dëur (heute Hotel „Cavallino Bianco“)

Das heutige Hotel „Cavallino Bianco” ist eines der ältesten im Tal. Schon im 16. Jahrhundert kommen hier Durchreisende unter, der Name „Weisses Rössl“ taucht Mitte des 19. Jahrhunderts auf, als Johann Peter Lardschneider das Haus kauft.

Nach 1882 wird es zum Grand Hotel um- und ausgebaut, es erhält seine charakteristische Giebelverzierung und wird zu einem Stützpunkt von Alpinismus, Rodel- und Skisport. 1958 erwirbt Familie Obletter-Riffeser das Hotel und macht es zu einem der führenden Familienhotels.

Gasthof Engel, Unteruhrwirt (heute Hotel „Angelo Engel“)

Das heutige Hotel „Angelo Engel“ war seit jeher ein Gasthaus an der alten Talstraße. Seine Wurzeln reichen bis ins 16. Jahrhundert zurück, Dëur Dessot (auch Beché oder Unteruhrwirt) gehört damit zu den ältesten Wirtshäusern im Dorf.

1896 wird es umfassend umgebaut, es erhält einen schönen Speisesaal, eine Veranda und einen Garten. 1913 übernimmt Familie Demetz das Haus und baut es 1950 zu einem Hotel um. Lange wurde auch die Gaststätte weiterbetrieben, erst ein Umbau 2004 macht dieser ein Ende.

Postwagen mit Kutscher und Pferdegespann

Die meisten Grödner Spielzeuge wurden als Dutzendware verkauft, daneben gab es aber aufwendiger gestaltete Einzelstücke, etwa diese Postkutsche mit Einstiegstür, Doppeldeichsel, gelber Lackierung und der Aufschrift „K. K. Post“. Nach Gröden fuhren Postkutschen ab 1856 auf der Talstraße, über Waidbruck erhielt Gröden 1867 Anschluss an die Brennerbahn, die das Wirtschaften im Tal enorm erleichterte.

Purger’s Packhaus

Der einstige Stadel des Panahofes wurde 1854 von Johann Baptist Purger ausgebaut, um hier Holzspielzeug und später auch Altäre für den Export zu verpacken. Zugleich wurde eine Brücke über den Annabach gebaut, um den Versand mit Pferdegespannen zu erleichtern. Heute ist im Packhaus ein Gastbetrieb untergebracht, die Westfassade besteht – wie die Brücke – aus Porphyr-Steinquadern, die Grundmauern wurden direkt im massiven Grödner Sandstein verankert.

Haus Purger (Kulturhaus)

An der Stelle des Kulturhauses standen einst ein mehrstöckiges, vom Verleger Johann Baptist Purger 1854 nach städtischem Vorbild errichtetes Gebäude und das zeitgleich erbaute Gemeinde- und Arzthaus. Vorübergehend auch Warenlager des Spielzeugverlegers Anton Sotriffer. Beide Gebäude prägten den Kirchplatz, bis sie 1969 einem Kongresshaus für die Ski-WM 1970 weichen mussten. Dieses wurde zur Jahrtausendwende umgebaut, trägt heute den Namen „Kulturhaus Luis Trenker“ und beherbergt den Sitz des Tourismusvereins, einen Konzertsaal, Vereinsräume und einen Schauraum der Kunsthandwerker.

Haus Pana

Ab 1832 wohnte Johann Baptist Purger im Pana-Haus. Er ist der Erbauer der neuen Grödner Talstraße nach Waidbruck (1856), die wesentlich zum wirtschaftlichen Aufschwung des Tals beitrug. Das Gebäude geht auf eine Hofstelle am Kirchplatz zurück, die urkundlich bis ins 11. Jh. zurückreicht und anfangs zur Grundherrschaft von Freising gehörte. Das gegenwärtige Aussehen ist eine Erweiterung von 1908 im historischen Villenstil der Jahrhundertwende.