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„Groß ist die Kraft der Erinnerung, die Orten innewohnt.“ (nach Cicero)

Plajes

Pajes steht auf gut sichtbaren Schichten aus Grödner Sandstein und ist das Geburts- und Wohnort von Jakob Sotriffer (1796-1856), dem ersten Lehrer der 1825 gegründeten Zeichenschule. Diese hatte vorübergehend auf Plajes sogar ihren Sitz. Von Sotriffer stammt auch eine erste Sammlung von Grödner Bildschnitzereien, die er 1828 zu Dokumentationszwecken für das Ferdinandeum in Innsbruck zusammengetragen hat. Beispiele davon im Museum Gherdëina zu sehen.

Doss dl Preve

Dieser Einhof wurde vom Mutterhof Scurcià herausgelöst und wird erstmals 1420 urkundlich erwähnt. Um 1520 ging er an die Bruderschaft der St. Anna-Kirche am Friedhof, worauf der aktuelle Name verweist. Das geteilte Bauernhaus wurde im 20. Jahrhundert umgebaut, der Palancin zu einem Balkon bzw. einer Veranda umgestaltet. Auf Doss dl Preve wirkten in den 1890ern der Bildhauer Franz Tavella und später der Bildhauer und Krippenschnitzer Luis Alois Insam.

Resciesa

Das Bauernhaus ist ein Ausbau der ursprünglichen Hofstelle um 1836 mit einer hölzernen zweigeschossigen Veranda. Im Erdgeschoss hatte der Bildhauer Vinzenz Moroder (1889-1980) seine Werkstatt eingerichtet, die bis heute fortbesteht. Von ihm stammen die Kreuzwegstationen zur Kreuz-Kapelle, Originale im Museum Gherdëina. Der Hofname Resciesa wurde bereits im 14. Jh. urkundlich erwähnt, bedeutet „rotes Gestein/Geröll“ und verweist auf Porphyr, der in der Nähe des Hofes reichlich vorkommt.

Haus Bugon

Haus Bugon war ab den 1830er-Jahren Sitz von „Insam & Prinoth“, eines der größten Spielwarenverleger Grödens vor dem Ersten Weltkrieg. Schon 1820 hatte die Firma eine Niederlassung in Nürnberg, eine in London kam später dazu. Neben dem Verlegerhaus mit Büros und Verpackungsstätte war ein großes Lager in einem Stadel untergebracht, von dem die Ware mit Pferdewagen bis zum Anschluss an das Eisenbahnnetz befördert wurde.

Purger’s Packhaus

Der einstige Stadel des Panahofes wurde 1854 von Johann Baptist Purger ausgebaut, um hier Holzspielzeug und später auch Altäre für den Export zu verpacken. Zugleich wurde eine Brücke über den Annabach gebaut, um den Versand mit Pferdegespannen zu erleichtern. Heute ist im Packhaus ein Gastbetrieb untergebracht, die Westfassade besteht – wie die Brücke – aus Porphyr-Steinquadern, die Grundmauern wurden direkt im massiven Grödner Sandstein verankert.

Haus Purger (Kulturhaus)

An der Stelle des Kulturhauses standen einst ein mehrstöckiges, vom Verleger Johann Baptist Purger 1854 nach städtischem Vorbild errichtetes Gebäude und das zeitgleich erbaute Gemeinde- und Arzthaus. Vorübergehend auch Warenlager des Spielzeugverlegers Anton Sotriffer. Beide Gebäude prägten den Kirchplatz, bis sie 1969 einem Kongresshaus für die Ski-WM 1970 weichen mussten. Dieses wurde zur Jahrtausendwende umgebaut, trägt heute den Namen „Kulturhaus Luis Trenker“ und beherbergt den Sitz des Tourismusvereins, einen Konzertsaal, Vereinsräume und einen Schauraum der Kunsthandwerker.