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„Groß ist die Kraft der Erinnerung, die Orten innewohnt.“ (nach Cicero)

Ansicht von St. Ulrich im Jahr 1860

1925 blickt der Kunstmaler Josef Moroder Lusenberg mit diesem Ölgemälde von seinem Haus auf das St. Ulrich der 1860er-Jahre und damit auf das Dorf seiner Kindheit. Der retrospektive Rückblick hat wohl mit der tiefgreifenden Entwicklung zu tun, die das Tal im Zuge des Aufschwungs von Kunstgewerbe und Fremdenverkehr bis zum Ersten Weltkrieg mit einem Bedeutungsverlust der Landwirtschaft erlebt hat.

Der Leiermann

Das Ölgemälde, das Josef Moroder Lusenberg 1912 schuf, zeigt einen Leiermann, der vor einem Grödner Bauernhof eine barfüßige Kinderschar unterhält. Die Kinder scheinen vom Äffchen fasziniert, das auf dem Leierkasten sitzt, während zwei Mädchen mit ihrer Mutter die Szene stickend von der Seite aus verfolgen – wohl eine aufmerksame Beobachtung der gesellschaftlichen Diversifizierung im St. Ulrich der Jahrhundertwende.